Emanuels Herkunft
Emanuel wird im Jahr 1863 geboren. Kindheit in Ungarn, Vater jüdischer Kantor, Emanuel spielt Orgel in der Gemeinde, später Konzerttätigkeit als Pianist.
Liebe
Heirat mit Anita Burke. Anita stammt aus einer irisch-amerikanischen Familie. Ihr Vater ist durch den Import von irischem Whiskey nach Amerika zu Reichtum gekommen. Emanuel und Anita lassen sich für 12 Jahre in England auf einem Landsitz nieder. Emanuel komponiert und führt in großzügigen Verhältnissen das Leben eines Landlords. Anita umsorgt Emanuel in stiller Liebe.
Aufstieg
Übersiedlung nach Lausanne in die Schweiz. Sieben Jahre ohne festen Wohnsitz, Emanuel und Anita residieren in Luxushotels in Lausanne.
Es entstehen wunderbare Kompositionen. Freundschaft mit Pablo Casals, die wichtigsten Musiker und Orchester führen seine Werke auf: Casals, Eugène Ysaÿe, Alfred Cortot, Wiener Philharmoniker, Berliner Philharmoniker.
Casals schreibt am 15. Dezember 1908 aus Moskau:
“Begeisterter Erfolg für das Doppelkonzert in Moskau. Nachdem wir sechs Mal auf das Podium zurückkehrten, mussten wir das Intermezzo als Zugabe geben. Wir fahren zu Weihnachten zurück nach Paris. Wir senden Ihnen schönste Erinnerungen.
Ihre Freunde, Pablo und Guilherminia.”
Emanuel mit verstörenden Charakterzügen
Emanuel schafft sich durch scharfzüngige und verletzende Äußerungen und Handlungen Feinde. Beispiel: Casals gelingt es mit Mühe, ein Werk Emanuels in seinem Konzertprogramm in einer renommierten, aber konservativen Konzertreihe in London zu platzieren. Sein Partner am Klavier gehört zum Establishment dieser Konzertreihe. Emanuel ist bei der Generalprobe zugegen und wird zunehmend erboster über die Art und Weise, wie der Pianist Bach interpretiert. Er stürmt nach vorn, unterbricht den Pianisten und spielt ihm das ganze Werk vor, um zu zeigen, wie es aufzuführen ist.
Schicksalsschläge
Zwei Söhne sterben kurz nach der Geburt. Anita und Emanuel nahmen ein Mädchen und einen Jungen aus Anitas Familie auf. Der Junge, er war gleichsam ein Sohn geworden, fällt im Krieg. Emanuels Kreativität versiegt auf der Hälfte seines Lebens – er komponiert nicht mehr.
Das Duplex Coupler Grand Piano
Mit zwei Schreinern zersägt Emanuel ein Klavier und baut einen ersten Prototyp des neuen Instrumentes. Damit kann er die Schweizer Klaviermanufaktur Schmidt-Flohr in Bern überzeugen, zwei Flügel professionell herzustellen. Später verbindet sich Emanuel mit der Aeolian Company London. Die Firma hat zwar ein großes, weltweites Vertriebsnetz und hohe Verkaufszahlen, stellt aber nicht so hochwertige Instrumente her. Die Firma kann die Erwartungen und Absprachen nicht erfüllen. Emanuel erweist sich als genialer Konstrukteur, aber als wenig geschickter Verhandler. Erst mit dem Einstieg der Firma Pleyel aus Paris erfährt das Projekt Auftrieb. Es kommt zu einer deutlichen Verbesserung der Mechanik, später steigen die Marktführer ein: Bechstein, Steinway, Bösendorfer. Die positive Rezeption des Instrumentes in den Metropolen des Konzertlebens ist durch vielfältige Konzertkritiken belegt.
Neue Liebe
Winifred Christie ist als Pianistin ein Weltstar. Sie ist von dem Instrument begeistert und stellt es der Öffentlichkeit vor. Intensive Zusammenarbeit mit Emanuel. Anita erkrankt und stirbt. Kurz darauf heiraten Winifred und Emanuel.
Winifred reist mit dem Duplex Coupler Grand Piano um die Welt. Sie tritt mit den Berliner Philharmonikern, den Wiener Philharmonikern, dem Concertgebouw Orchestra auf und gastiert in der Carnegie Hall und spielt dabei das Duplex Coupler Grand Piano.
Werner von Siemens
Siemens lässt ein Duplex Coupler Grand Piano bei Steinway bauen. Dieses Instrument steht jahrelang in seinem privaten Konzertsaal in seiner Villa in Berlin. Illustre Gäste finden sich dort ein. Mit Werner von Siemens entwickelt Emanuel ein Klavier mit zwei Manualen ohne Resonanzboden. Der Ton wird von den Saiten mit elektrischen Tonabnehmern auf Lautsprecher übertragen. Die Erfindung wird patentiert.
Tod, zweiter Weltkrieg
Emanuel stirbt 1931. Damit verliert die Idee eine innere Triebkraft. Der 2. Weltkrieg zerstört alle Bemühungen. Die Familie verleugnet den jüdischen Glauben, um zu überleben.
Epilog
Winifred versucht nach dem Krieg, das Duplex Coupler Grand Piano erneut ins Bewusstsein der Menschen zu rufen. Sie schreibt Kompositionsaufträge aus und erteilt Stipendien an Komponisten, die für das Instrument komponieren. Internationale Konzertsolisten wie Gunnar Johansen oder Leopold Godowsky spielen das Instrument. Bruno Walter ist von der „enormen Klangfülle“ begeistert und präsentiert das Instrument in Berlin und Wien. Dennoch gerät das Duplex Coupler Grand Piano in Vergessenheit. Warum ist es dazu gekommen?